Titeldetails

Seit 2019 sind Elektro-Scooter im Straßenverkehr in Deutschland zugelassen. In der Bachelorarbeit geht der Autor der Frage nach, wie es durch geeignete Maßnahmen möglich wäre, deren Gebrauch sicherer zu gestalten, ohne ihre Nutzung zu stark einzuschränken und damit zu schwächen. Dafür legt er mit Blick auf Unfallstatistiken ab dem Jahr 2020 dar, dass es in Verbindung mit E-Scootern zunehmend zu Unfällen mit Personenschaden kommt - auch zu schweren und tödlichen Unfällen. Häufig treten Verletzungen bei Kollisionen mit Pkw auf und bei Alleinunfällen. Viele Unfälle ereignen sich unter Alkoholeinfluss. Auch die falsche Fahrbahn- und Gehwegnutzung führt zu Unfällen mit Personenschaden. In der bisherigen Forschung sind Unfälle zwischen E-Scooter-Fahrenden und zu Fuß Gehenden noch wenig betrachtet. Diese Art des Unfallgeschehens bildet daher den Untersuchungsschwerpunkt der vorliegenden Arbeit. Ziel ist es, Erkenntnisse über das Unfallverhalten beider Unfallbeteiligter und über jeweils auftretende Verletzungen zu gewinnen. Anhand numerischer Simulationen werden mit der Software MADYMO relevante Unfallszenarien nachgestellt, analysiert und so die wichtigsten Ursachen von schweren Verletzungen identifiziert. Die Auswertungen weisen auf einen deutlichen Schwerpunkt der Verletzungsrisiken hin: Der Kopf und die Halswirbelsäule zeigen sich als die gefährdetsten Bereiche für beide Unfallbeteiligte. Aus seinen Analysen leitet der Autor Vorschläge ab, um die Sicherheit von E-Scooter-Nutzenden und zu Fuß Gehenden zu erhöhen. Dazu zählen die Einführung einer Helmpflicht oder Anreizsysteme wie Rabatte für Helmträgerinnen und -träger beim Ausleihen von E-Scootern, die Sperrung oder Drosselung von E-Scootern in sensiblen Bereichen wie Fußgängerzonen über GPS-basierte Geofencing-Technologien und der Ausbau der Infrastruktur für Zweiräder.