Titeldetails

Verlorene Gegenstände auf Straßen und Autobahnen stellen eine grundsätzliche Verkehrsgefährdung für alle Verkehrsteilnehmenden dar. Auch Ladungssicherungshilfsmittel (z.B. Zurrgurte, Kantenschützer, rutschhemmende Materialien) zählen mit zu diesen Gegenständen, obwohl gerade deren Einsatzzweck die ordnungsgemäße Sicherung von Ladung auf Kraftfahrzeugen ist. Hierbei entsteht oft eine zweifache Verkehrsgefährdung, wenn nach einem vom Fahrpersonal unbemerkten Verlust eines aktiv eingesetzten Ladungssicherungshilfsmittels die Weiterfahrt ohne ausreichende Sicherung der Ladung fortgesetzt wird. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich zunächst mit der quantitativen und qualitativen Relevanz dieser unbeabsichtigten Verluste von Ladungssicherungshilfsmitteln. Dies geschieht vor dem Hintergrund bis dahin fehlender, belastbarer Daten zu den vorgenannten Verlusten. Die hierzu vorgenommene Datenerhebung ermöglicht eine grundsätzliche Aussage zur Größenordnung der Problematik. Fundstücke von verlorenen Ladungssicherungshilfsmitteln werden zusätzlich auf Spuren oder Schäden untersucht, die einen möglichen Hinweis auf die Ursache des Verlusts als auch die Herkunft des einzelnen Hilfsmittels geben können. Weiterhin werden technische und organisatorische Ursachen für den Verlust von Ladungssicherungshilfsmitteln, normative Beschaffenheitsanforderungen an Ladungssicherungshilfsmittel, Inhalte von Lehrbüchern und Regeln der Technik als auch betroffene Verkehre und Fahrzeugarten analysiert. Die hieraus abgeleiteten Erkenntnisse werden als Handlungsempfehlung zur Minimierung der geschilderten Verkehrsgefährdung zusammengefasst. Mithin ist diese Arbeit auch ein Beitrag zur Präventionskampagne Vision Zero, indem Umstände zur Entstehung von Straßenverkehrsunfällen bewertet und Interventionsansätze zur Vermeidung aufgezeigt werden.