"[...] Weltweite Kampagnen zur Verkehrsunfallprävention führen die Folgen von Verkehrsunfällen emotionalisierend vor Augen, um Autofahrer durch angemessenes Fahrverhalten zu einem bewussten Sicherheitsverhalten zu bewegen. Ist der Angstappell der Kampagne jedoch zu stark, kann es zu Reaktanz kommen, die Adressaten lehnen die Botschaft ab und verhalten sich möglicherweise sogar konträr. Die bisherige Forschung legt nahe, dass die emotionalisierende Wirkung der Appelle von lösungsorientierten, handlungsorientierten und selbstwertstärkenden Maßnahmen begleitet werden muss, damit deren Botschaft nicht verpufft oder zu Widerstand führt. In den Schulen besteht daher ein großer Bedarf an einer gezielten Nachbereitung, die die Emotionen adäquat aufgreift und Bumerangeffekte aus der Furchtappellforschung vermeidet. Die Methode Design-Based-Research bietet ein geeignetes Lern- und Lehrangebot zum Wissenserwerb und Wissenstransfer für den Alltag. Zur Gestaltung der gezielten Nachbereitung wurden verschiedene Methoden aus der kognitiven Verhaltenstherapie und gängigen Verkehrssicherheitsprogrammen adaptiert. Die vorliegende Publikation bietet einen explorativen Forschungsansatz in nicht standardisierter Form eines Sozialtrainings. Sie nähert sich der Frage nach negativen emotionalen Zuständen unmittelbar nach einem Crash Kurs NRW-Ereignis. Crash Kurs ist ein Präventionsprogramm, das sich an Oberstufenkurse an Realschulen und Gymnasien richtet und in mehreren Bundesländern, darunter auch in Nordrhein-Westfalen, durchgeführt wird. Der sicherheitsrelevante Wissensgewinn wurde durch das simulierte Erlebnis und den Austausch über die riskanten Verkehrssituationen erreicht. Darüber hinaus wurden Veränderungen im Sozialverhalten und die Entwicklung der eigenen Normen, Werte und Einstellungen beobachtet und dokumentiert, die in diesem Artikel diskutiert und vorgestellt werden. Das Ergebnis der Befragung bestätigt die bisherige Forschung und zeigt sichtbare Anzeichen der Reaktanz nach der Crash Kurs NRW Kampagne. Es zeigte sich, dass eine strukturierte Nachbereitung geeignet ist, reaktives Verhalten aus dem Bühnengeschehen aufzufangen. Es gelang Wissensdefizite über Unfallursachen und -folgen in der Nachbereitung erfolgreich aufzuarbeiten. Dies könnte einen positiven Einfluss auf die Vermeidung reaktanten Verhaltens haben und ein Schlüsselfaktor für erfolgreiche Präventionskampagnen sein. Dieser Forschung werden weitere folgen, die den Zusammenhang zwischen Wissen und Reaktanz in weiteren iterativen Durchläufen modifizierter Follow-ups für die Crashkurs NRW-Kampagne beobachten." (Quelle: https://kups.ub.uni-koeln.de/64621/)
- TitelTitel
Wirksamkeit der Verkehrssicherheitsprävention in Schulen
Titeldetails
- TitelWirksamkeit der Verkehrssicherheitsprävention in Schulen
- Verfasser/Verfasserin
- Erschienen
- Umfang66 Seiten
- AnmerkungOriginalartikel: Effectiveness of road safety prevention in schools. Frontiers in Psychology, 13, 20 December 2022 Sec. Cognition, https://doi.org/10.3389/fpsyg.2022.1046403; Deutsche Publikation bei Universität zu Köln: Wirksamkeit der Verkehrssicherheitsprävention in Schulen: https://kups.ub.uni-koeln.de/64621/
- SpracheDeutsch
- DokumenttypArtikel in einer Zeitschrift
- Schlagwörter (DE)
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Themensammlung
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- Quelle/Titelvon Beesten, Silke; Bresges, Andre: Wirksamkeit der Verkehrssicherheitsprävention in Schulen. https://nbn-resolving.org/10.3389/fpsyg.2022.1046403 / WISOM Standard