Titeldetails

Statistiken weisen auf ein in den letzten Jahren steigendes Aufkommen von Arbeitsunfällen in Zusammenhang mit Flurförderzeugen hin. Ein häufiges und zum Teil auch schwerwiegendes Unfallbild ergibt sich dabei durch Anfahren, Einquetschen und Überfahren von zu Fuß Gehenden. Zusätzliche Verkehrswegkennzeichnungen wären möglicherweise geeignet, die Geschwindigkeit an kritischen Stellen zu reduzieren und die Sicherheit zu Fuß Gehender zu erhöhen. In der Masterarbeit geht der Autor der Frage nach, ob es signifikante Unterschiede der Fahrgeschwindigkeiten von Flurförderzeugen in Abhängigkeit von unterschiedlichen Verkehrswegkennzeichnungen gibt. Im Mittelpunkt der Untersuchung steht dabei der Vergleich von herkömmlichen Verkehrszeichen mit neuartigen projizierten Verkehrswegkennzeichnungen. Zu diesem Zweck wurden in einem großen Logistikzentrum über mehrere Wochen mehr als 8000 Geschwindigkeitsmessungen von Flurförderzeugen an einem stark frequentierten und markierten innerbetrieblichen Fußgängerüberweg erfasst. Zusätzlich erfolgte eine Befragung der Bedienenden der Flurförderzeuge mittels teilstrukturierter Interviews. In der vorgenommenen Untersuchung zeigten sich keine signifikanten Unterschiede der Fahrgeschwindigkeiten zwischen den unterschiedlichen Arten der Verkehrswegkennzeichnungen. Die Befragung ergab jedoch, dass das projizierte Hinweisschild deutlich häufiger wahrgenommen wurde als die herkömmlichen Verkehrsschilder. Die Hälfte der Befragten gab zudem an, dass sich durch die zusätzlichen Kennzeichnungen ihre Aufmerksamkeit in diesem Verkehrsbereich stark bzw. zumindest teilweise erhöhte. Als Gründe, warum sich das Fahrverhalten dennoch nicht änderte, wurden u. a. Zeitdruck, Routine oder die Einschätzung des Risikos der Situation (Fahrweg als sicher eingeschätzt) genannt. Auf Basis seiner Untersuchungsergebnisse liefert der Autor abschließend Vorschläge zu Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit und zu weiterführender Forschung.